THOMAS HART BENTON (1889-1975)
Provenienz
Thomas Hart Benton Testamentary Trust, United Missouri BankPrivatsammlung, erworben von den oben genannten Personen
Literaturhinweise
Garret Keizer, "Labor's Last Stand", Harper's Magazine, September 2018, Bd. 337, Nr. 2020, Abb. Titelseite und IndexPreis420,000
Die Figuren sind robust und geerdet und spiegeln Bentons charakteristischen Stil der muskulösen Formen wider. Die Szene, obwohl aggressiv und gewalttätig, zeigt Engagement und Opferbereitschaft. Zwei Offiziere schießen auf die Streikenden, von denen einer erschossen zu Boden fällt. Vor dem Hintergrund eines imposanten Bergwerkskomplexes erhebt sich ein hoch aufragendes schwarzes Bauwerk, die so genannte "Kippe", bedrohlich über die Streikenden. Seine düstere, anthropomorphe Form steht in scharfem Kontrast zu den helleren, organischeren menschlichen Figuren - ein Erscheinungsbild, das durch die an mechanische Arme erinnernden Kohlenschächte noch verstärkt wird. Diese visuelle Metapher der industriellen Unterdrückung unterstreicht die allgegenwärtige Bedrohung, die von der Kohleindustrie und denjenigen ausgeht, die für den Schutz ihrer Interessen bezahlt werden.
Mit "Mine Strike" dokumentiert Benton nicht nur einen bestimmten historischen Moment, sondern übt auch Kritik an den allgemeinen sozioökonomischen Bedingungen seiner Zeit. Seine Darstellung der Notlage der Arbeiter ist eine kraftvolle Aussage über die Ausbeutung und die Kämpfe, denen die Arbeiterklasse ausgesetzt ist. Bentons politische Neigung, für soziale Gerechtigkeit einzutreten, und sein Engagement für die Darstellung der amerikanischen Lebenswirklichkeit kommen in diesem Gemälde deutlich zum Ausdruck und machen es zu einem ergreifenden und bleibenden Kunstwerk.
Benton schuf in dieser Zeit zwei Kompositionen über Streikaktivitäten: dieses Gemälde und ein weiteres, "Strikebreakers", aus dem Jahr 1931. Von diesen beiden Bildern verwendete Benton "Mine Strike" als Grundlage für eine bekannte Lithografie, die 1933 herausgegeben wurde. Benton beschrieb die Szene als eine "Streikschlacht" im Kohlerevier. Dies ist eine imaginäre Rekonstruktion einer Situation, die in den späten zwanziger und frühen dreißiger Jahren nur allzu häufig vorkam.