LEONOR FINI (1908-1996)

LEONOR FINI Leonor Fini (1907 - 1996) wurde in Argentinien geboren, wuchs in Italien auf und verbrachte einen Großteil ihres Erwachsenenlebens in Paris, wo sie an der Seite von modernen Meistern wie Max Ernst, Andre Breton, Henri Cartier-Bresson und George Balanchine arbeitete. Als Autodidaktin arbeitet Fini in vielen Medien, darunter Zeichnung, Druckgrafik, Kostümdesign und Theaterkulissen. Als Malerin wird Fini typischerweise mit dem europäischen Surrealismus gruppiert, obwohl sie die ihrer Meinung nach reduzierten Etiketten der Kunstbewegungen ablehnte. Dennoch beschäftigt sich Fini in ihren Arbeiten mit dem Unbewussten und beinhaltet phantastische Szenen mit Rütteln, außerweltlichen Gegenüberstellungen und Symbolik. Im Gegensatz zu vielen Surrealisten setzt sich Fini jedoch tief in die Körperlichkeit des menschlichen Körpers ein, und zwar auf eine Art und Weise, die die Geschlechternormen oft untergräbt. Finis weibliche Figuren sind typisch dominant und stoisch, während ihre männlichen Figuren erotisiert sind. In anderen Fällen sind die Figuren hochgradig androgyn und erotisiert, was die Art und Weise, wie die menschliche Sexualität normalerweise dargestellt wird, erschwert.

Von vielen als besonders groß und dominant in der körperlichen Erscheinung beschrieben, mit sehr ungewöhnlichen katzenartigen Augen, war sie in vielerlei Hinsicht eher kreatürlich als menschlich. Sie nahm das künstlerische Interesse am Motiv des Tier-Mensch-Hybriden etwas wörtlich und stand als Verkörperung der katzenartigen Verwandlung und Metamorphose und identifizierte sich treffend mit der antiken Figur einer Sphinx. In der griechischen Tradition tödlich, in den ägyptischen Geschichten wohlwollend, aber wild, ist das Erscheinen des Fabelwesens ein Symbol für Finis Liebe zu Kunst und Natur.

Zu ihren Lebzeiten wurde Finis Arbeit regelmäßig gut aufgenommen und war mäßig erfolgreich. Sie wurde 1936 in die bahnbrechende MOMA-Ausstellung Fantastic, Dada, Surrealismus und eine Ausstellung in der Julien Levy-Galerie in New York aufgenommen. In jüngster Zeit hat ihre Kunst im Zuge einer kritischen und wissenschaftlichen Neubewertung deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen. Sie war Gegenstand von Einzelausstellungen im Museum of Sex, New York (2018), in der Weinstein Gallery, San Francisco (2008), im Bunkamura Museum of Art, Tokio (2005) und im Revoltella Museum of Modern Art, Triest, Italien (2009). Ihre Arbeiten sind in den ständigen Sammlungen von Museen weltweit vertreten, unter anderem im Metropolitan Museum of Art, New York; Tate Modern, London, England; Peggy Guggenheim Collection, Venedig, Italien; Centre Georges Pompidou, Paris, Frankreich; Musee d'Art Moderne de la Ville de Paris, Frankreich; und dem Art Institute of Chicago.

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