MAURICE DE VLAMINCK (1876-1958)

Maurice de Vlaminck wurde 1876 in Paris geboren und begann schon als Jugendlicher zu malen. Im Jahr 1900, als er in der französischen Armee diente, lernte Vlaminck im Zug den aufstrebenden Künstler Andre Derain kennen, und die beiden wurden Freunde fürs Leben. In den frühen 1900er Jahren verdiente Vlaminck seinen Lebensunterhalt mit Geigenunterricht und abendlichen Auftritten in Bands, so dass er tagsüber malen konnte. In dieser Zeit arbeitete und stellte er zusammen mit Rouault, Matisse und anderen Künstlern aus, die später die Fauve-Bewegung definieren sollten. 1911 reiste der Künstler nach London, um an der Themse zu malen, bevor er nach Frankreich zurückkehrte, um erneut mit Derain zu malen. Obwohl er sich schließlich in den Vororten von Paris niederließ und entlang der Seine malte, reiste Vlaminck später in seiner Karriere durch ganz Frankreich. Vlaminck hatte zu Lebzeiten großen künstlerischen Erfolg und stellte in Museen wie dem Salon des Independants und dem Museum of Modern Art in New York aus, und sein Werk ist auch heute noch von Bedeutung.


Aufbauend auf den gegenständlichen Werten des Impressionismus des 19. Jahrhunderts betonte der Fauvismus starke Farben und malerische Qualitäten. Für Vlaminck war der Postimpressionismus Van Goghs besonders einflussreich. Als er Van Goghs Werk 1901 zum ersten Mal auf einer Ausstellung sah, erklärte Vlaminck, dass er "Van Gogh mehr liebte als seinen eigenen Vater". Bald darauf begann er zu malen, indem er seine Pigmente direkt auf die Leinwand drückte. Viele seiner Werke erinnern an Toulouse-Lautrecs bourgeoise Darstellungen von Prostituierten und einsamen Trinkern. Im Gegensatz dazu bleiben Vlamincks Porträts jedoch unpersönlich, da er bewusst auf körperliche Details verzichtet. Später in seiner Karriere wurde er von Cezannes oft beschränkter Farbpalette beeinflusst. Obwohl er von früheren künstlerischen Bewegungen beeinflusst wurde, verkörpert Vlamincks Stil durchweg die definitiven Qualitäten des Fauvismus.