KURT SCHWITTERS (1887-1948)
Kurt Schwitters (1887 - 1948) wurde in Hannover geboren und studierte von 1909 bis 1914 Kunst an der Dresdner Akademie. Als junger Künstler experimentierte Schwitters mit dem Kubismus und dem Expressionismus, den avantgardistischen Stilen der europäischen Kunst jener Zeit. Schwitters' künstlerische Karriere wurde jedoch unterbrochen, als er zum Militär eingezogen wurde und als Zeichner im Ersten Weltkrieg diente. Nach dem Krieg lernte er Mitglieder der Berliner Dada-Bewegung kennen, darunter Jean Arp und Raoul Hausmann, und begann mit der Herstellung von Merzbildern oder Merz, einem von ihm erfundenen Begriff für Collagen und Assemblagen aus gefundenen Objekten und Resten. Um 1922 schloss sich Schwitters der Berliner Dada-Bewegung an und begann mit der Arbeit an großformatigen fantastischen Installationen, die er Merzbau nannte und die einen Großteil seines Ateliers einnahmen. 1932 schloss er sich der Pariser Gruppe Abstraction-Création an, einer losen Vereinigung von Künstlern, die sich gegen Andre Breton und das surrealistische Dogma auflehnte. 1937 verbot die Nazipartei Schwitters' Werk als "entartete Kunst" und im selben Jahr floh er nach Norwegen. Nach dem Einmarsch der Nazis in Norwegen floh er 1940 erneut nach Großbritannien. In London begann Schwitters mit der Arbeit an einem weiteren Merzbau, doch das Projekt wurde bei seinem Tod 1948 nicht mehr vollendet.
Schwitters' Werke waren in den bahnbrechenden Ausstellungen Cubism and Abstract Art und Fantastic Art, Dada, Surrealism von 1936 im Museum of Modern Art, New York, zu sehen. Heute sind Schwitters' Werke in den ständigen Sammlungen des Museum of Modern Art, New York, der Tate Gallery, London, und der National Gallery of Art, Washington, D.C., vertreten. Darüber hinaus haben viele berühmte Künstler wie Robert Rauschenberg, Ed Ruscha und Damien Hirst Schwitters als einen wichtigen Einfluss auf ihre Arbeit genannt. Kunsthistoriker haben festgestellt, dass sein Werk viele der wichtigsten Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts vorwegnimmt, darunter Pop Art, Happenings und Postmoderne.