ALMA THOMAS (1891-1978)

ALMA THOMAS Thomas wurde in Columbus, Georgia, als ältestes von vier Mädchen geboren. Im Jahr 1907 zog ihre Familie nach Washington, D.C., um der Rassengewalt im Süden zu entkommen. Trotz der Rassentrennung bot die Hauptstadt der Nation mehr Möglichkeiten für Afroamerikaner als die meisten anderen Städte in jenen Jahren.
Als Mädchen träumte Thomas davon, Architektin zu werden und Brücken zu bauen, aber vor einem Jahrhundert gab es nur wenige Architektinnen. Stattdessen besuchte sie die Howard University und wurde 1924 die erste Absolventin der bildenden Künste. Im Jahr 1924 begann Thomas eine 35-jährige Karriere als Kunstlehrerin an einer Junior High School in Washington. Sie widmete sich ihren Schülern und organisierte für sie Kunstclubs, Vorträge und Schülerausstellungen. Durch ihre Lehrtätigkeit konnte sie ihren Lebensunterhalt bestreiten, während sie in Teilzeit ihrer eigenen Malerei nachging.
Thomas' frühe Kunst war realistisch, doch ihr Howard-Professor James V. Herring und die gleichaltrige Loïs Mailou Jones forderten sie auf, mit der Abstraktion zu experimentieren. Als sie sich aus dem Schuldienst zurückzog und sich ganz auf die Kunst konzentrieren konnte, entwickelte Thomas schließlich ihren eigenen Stil.
Ihr abstraktes Werk stellte sie 1966, im Alter von 75 Jahren, erstmals in einer Ausstellung in Howard vor. Thomas' Abstraktionen wurden mit byzantinischen Mosaiken, der pointillistischen Technik von Georges Seurat und den Gemälden der Washingtoner Farbschule verglichen, doch ihr Werk ist ganz eigenständig.
Thomas wurde ein wichtiges Vorbild für Frauen, Afroamerikaner und ältere Künstler. Sie war die erste afroamerikanische Frau, die eine Einzelausstellung im New Yorker Whitney Museum of American Art hatte, und stellte ihre Bilder dreimal im Weißen Haus aus.

(nmwa.org)

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