Papierschnitt: Einzigartige Arbeiten auf Papier
"Alle Kunst besteht darin, das Papier zart zu beschmutzen." - John Ruskin
ÜBER
Heather James Fine Art präsentiert eine Ausstellung über einen übersehenen Bereich der Kunst und Kunstgeschichte: Arbeiten auf Papier. Dieser Begriff umfasst eine breite Palette von Werken - vollendete Gemälde, fertige Zeichnungen, Skizzen, Studien. Was sie eint, ist die Verwendung desselben Trägers, des Papiers, das im Vergleich zu Leinwänden oder Holz seine eigenen Vor- und Nachteile aufweist. Trotz dieser großen Kategorie werden Arbeiten auf Papier manchmal vernachlässigt. Diese Ausstellung soll dazu beitragen, diese Denkweise zu korrigieren und die Vielfalt und die Möglichkeiten aufzuzeigen, die Künstler auf dem einfachen Papier gefunden haben.
Die vorherrschende Meinung über Arbeiten auf Papier ist, dass sie oft nur Skizzen oder Studien sind. Dabei wird übersehen, dass diese Skizzen einen wichtigen Einblick in den Schaffensprozess eines Künstlers bieten, sei es die physische Umsetzung einer Idee für ein bestimmtes Werk oder die Entwicklung eines Künstlers im Laufe seiner Karriere. Diese Ausstellung deckt beide Bereiche ab. Die Cezanne-Studie gibt Aufschluss über die Entstehung der Figuren und die Überlegungen des Künstlers zur Komposition. Das letzte Gemälde befindet sich in der berühmten Yale University Art Gallery. Auf der anderen Seite gibt die Rosenquist-Studie Aufschluss über die Entwicklung des Künstlers. Die Zugänglichkeit des Papiers ermöglicht es den Künstlern, schnell Werke zu schaffen. Die Zeichnung von Warhol verweist auf seinen Hintergrund in der kommerziellen Kunst und der Werbung, ein Hintergrund, der ihn dazu veranlasste, Kunst durch die Brille des Kommerzes und der populären Medien neu zu definieren.
Auch Künstler haben sich die Einzigartigkeit von Papier zunutze gemacht. Die Collage ist ein gutes Beispiel für die Verwendung von Papier zur Schaffung komplexer Kunstwerke. Andere Künstler haben sich die Wegwerfbarkeit von Papier wie Zeitungen oder sogar Speisekarten zunutze gemacht, um Werke zu schaffen, die über die flüchtigen Eigenschaften des Mediums hinausgehen. Die Kombination eines Gegenstandes wie Zeitungspapier mit schnellen und farbenfrohen Pinselstrichen unterstützt die Vergänglichkeit des Materials und verwandelt es gleichzeitig in ein Kunstwerk, das noch Generationen ansprechen wird.
Fragen SiePaul Cezanne, Etüde für "La Partie de pêche", 1872-75
Bei den meisten Werken in der Ausstellung handelt es sich jedoch um vollständige, endgültige Arbeiten - nicht um Studien oder vorbereitende Skizzen oder gar etwas, das schnell hingeworfen wurde. Diese Werke sind sorgfältig geplant und ausgeführt und verwenden eine breite Palette von Materialien, von Bleistift über Kohle und Aquarell bis hin zu Acryl. Winslow Homer beispielsweise wurde vor allem durch seine Aquarelltechnik berühmt, die sich auf die Saugfähigkeit des Papiers stützt. Homer witzelte sogar: "Sie werden sehen, dass ich in Zukunft von meinen Aquarellen leben werde". Auf der anderen Seite war die Aquarellmalerei, insbesondere die Gouache, für Alexander Calder sowohl ein Ventil als auch eine Rückkehr zu seinen Wurzeln.
Arbeiten auf Papier haben für Künstler und in der Kunstgeschichte schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Für Künstler sind Arbeiten auf Papier prägend für ihre Praxis, da sie wichtige Schritte auf dem Weg zu Gemälden darstellen und als eigenständige Werke gelten. Für Sammler können Arbeiten auf Papier der Katalysator für das Sammeln sein, der Einstieg in den Aufbau einer Sammlung und sogar der einzige Schwerpunkt des Sammelns. Für Museen sind Ausstellungen zu wichtigen Einstiegspunkten geworden, um Künstler zu verstehen und neue Erkenntnisse über sie zu gewinnen, selbst wenn sie so intensiv studiert wurden wie Picasso, Cézanne, Calder oder Warhol. Über diese Ausstellungen hinaus entstehen jedes Jahr neue Museumseinrichtungen, die sich ausschließlich Werken auf Papier, den spezifischen Bedürfnissen des Mediums und seiner Geschichte widmen. Arbeiten auf Papier sind ein wichtiger und lebendiger Teil der Kunst und Kultur.